Aufsperren leichtgemacht: Schlüssel aus dem 3D-Drucker

door-lock-407427_1280Des einen Freud‘, des anderen Leid: In letzter Zeit mehrten sich Berichte darüber, dass Einbrecher seit der rasanten Entwicklung des 3D-Drucks leichtes Spiel haben. Die Technologie, die den Alltag eigentlich erleichtern soll, geht dabei in die falsche Richtung: Duplikate von Schlüssel sind relativ schnell gefertigt, auch für Laien im Privathaushalt, sodass das Öffnen von Haustüren kein Problem mehr darstellt. Nun haben die zwei Sicherheitsforscher Jos Weyers und Christian Holler eine wiederum neue Methode zur Erstellung von Schlüsseln hervorgebracht.

Auch Hochsicherheitsschlösser sind nicht vor Knackern gefeit

Nun muss der passende Schlüssel nicht mehr im Original vorliegen. Bereits ein Foto eines Schlüssellochs genügt, um ein Duplikat anzufertigen. Die Forscher entwickelten einen sogenannten „Schlagschlüssel“. Dieser hat die Eigenschaft, dass er nicht exakt, wie ein normaler Schlüssel, ins Schloss passen muss, sondern nur die ungefähren Maße, dasselbe Profil, besitzen sollte.  Ist dieser eingerastet, muss man lediglich mit einem Hammer klopfen, sodass sich die versperrten Stifte des Schlosses lösen – schon kann man in die eigentlich versperrte Wohnung eintreten. Damit gibt es nun eine neue potenzielle Gefahr, denn im Prinzip wird damit jede Tür geöffnet. Selbst Hochsicherheitsschlösser werden damit ihrem Namen nicht mehr gerecht: Es genügt ein Befühlen des Schlüssellochs, um die Abstände der einzelnen Stifte abzumessen. Anschließend kann der Schlüssel in den Druck gehen.

Sicherheitsarbeit leisten

Weyers und Holler ist natürlich nicht daran gelegen, Einbrechern das Leben zu erleichtern. Aus diesem Grund gibt es auch keine explizite Anleitung für den Druck des Schlagschlüssels. Vielmehr möchten beide die Behörden alarmieren und mit diesen zusammenarbeiten, um Einbrüche zu verhindern. Auch sollen Hersteller nun besonders darauf schauen, bestimmte Lücken in ihren Herstellungsabläufen zu optimieren. Denn ein derartiger Allzweckschlüssel ist mit Hilfe des 3D-Drucks besonders leicht und sehr schnell hergestellt – und dabei liegen die Kosten bei lediglich 5 Euro. Wird die Technologie noch bekannter und leichter zugänglich, sollte man bereits jetzt Vorkehrungen treffen.