Prothesen aus dem 3D-Drucker: Hund kann zum ersten Mal laufen
Die unterschiedlichsten Dinge entstehen bereits aus dem 3D-Drucker: Von Spiel- über Werkzeug bis hin zu Ersatzteilen in der Luft-und Raumfahrt. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass der 3D-Druck neben Organen und medizinischen Hilfsmitteln auch Prothesen herstellt – für Hunde.
Bewundernswerter Fall aus den USA
Husky-Rüde Derby kam mit deformierten Vorderläufern auf die Welt. Damit schien sein Schicksal besiegelt, er konnte bislang nie richtig laufen. Schlimmer noch: Aufgrund der Fehlbildung wollte man Derby einschläfern. Bis die Technik des 3D-Drucks in den alltäglichen Fokus gelangte.
Eine große Geste
Die US-Amerikanerin Tara Anderson gelangte durch Zufall auf die Seite der Hunde-Hilfsorganisation „Peace and Paws“, die wiederum das Schicksal des lebensfrohen Huskys näher beleuchtete. Diese „Begegnung“ sollte das Leben des Hundes für immer ändern. Anderson ist die Leiterin von „3D Systems“, einem Unternehmen, das sich auf die Herstellung von 3D-Druckern spezialisiert hat.
Mit den Worten „Ok, ich muss diesem Hund helfen“ wurde ein extra auf ihn abgestimmter Rollwagen entworfen. Doch richtig toben und spielen war damit nicht möglich. Diese erste Idee war zwar trotzdem ein Fortschritt, konnte aber erst durch den Einsatz eines 3D-Druckers entscheidend verbessert werden. Es entstand die Idee, Prothesen für Derby auszudrucken. Diese wurden zuerst am PC entworfen und mit den genauen Maßen des Hundes abgeglichen. Anschließend druckte man die Hilfsgeräte aus. Sobald man Derby die Prothesen angezogen hatte, fing er an zu laufen und bewegt sich seither wie jeder andere Vierbeiner auch.
Eine Weiterentwicklung ist in Sicht
Wären die Prothesen auf herkömmlichen Wege hergestellt worden, hätte man diese wohl nie fertiggestellt. Viel zu teuer sind dabei die Umsetzungskosten. Mithilfe des 3D-Drucks aber konnten die Gehhilfen schnell, unkompliziert, passgenau und vor allem günstig ausgedruckt werden.
„3D Systems“ ist aber auch weiterhin an der Entwicklung Derbys interessiert. So baue man derzeit neue Prothesen, die noch individueller als diejenigen zur Eingewöhnung seien.
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